Es geht ums Geld. Simon Sonnenberg, Monetative eV, Gast bei Reiner Wein (Foto: Monetative)

In der Krise: Geld aus dem Nichts

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Lesezeit:3 Minute, 14 Sekunde

Die Welt steht vor der größten Wirtschaftskrise aller Zeiten. Die Zentralbanken sollen es richten. Milliarden und Billionen Euro werden vor allem in Konzerne und Großunternehmen gepumpt. Doch woher zum Geier kommt das ganze Geld?

Simon Sonnenberg: Geld aus dem Nichts

Reiner Wein hat mit Simon Sonnenberg von Monetative e.V. (www.monetative.de) einen Experten in die Sendung eingeladen, der eine überraschende Antwort im Gepäck hat: Geld entsteht aus dem Nichts!

Was ist Geld?

Geld sei jedes allgemein anerkannte Tausch- und Zahlungsmittel, ist eine gängige und auf den ersten Blick einleuchtende Beschreibung, wozu Geld dient. Die Aufgabe von Geld, also Zahlungsmittel zu sein, wird damit erklärt, aber eben nicht, was Geld im eigentlichen Sinne ist.

Sonnenberg nennt es eine soziale Technologie, die das Zusammenleben der Menschen regeln kann. Das heutige Geldsystem hat aber einen grundsätzlichen Fehler: Es ist auf Schuld aufgebaut. Daraus ergibt sich zum Teil auch der Zwang zum ewigen Wachstum, um zum Beispiel Zinsen zu bedienen.

Weltwirtschaftskrise und Pandemiegeld

Sonnenberg skizziert die soziale Komponente von Geld, erklärt, was unter Begriffen wie Buchgeld, Giralgeld und Fiat Money zu verstehen ist und wie Banken Geld mittels Kredit aus dem Nichts schöpfen.

Es existieren dadurch bereits gigantische Mengen an Giralgeld, die ein Vielfaches der Realwerte abbilden. In der Weltwirtschaftskrise wird nun mit „Pandemiegeld“ um sich geworfen.

Gunther Sosna, Gastgeber, Reiner Wein Politischer Podcast aus Wien

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Welche Wirkung das Geld aus dem Nichts entfalten kann und welche kurz- und langfristigen Effekte zu erwarten sind, wenn die Quelle ohne Unterlass sprudelt, auch darüber sprechen wir bei Reiner Wein, dem politischen Podcast aus Wien.

Über unseren Gast

Simon Sonnenberg, Monetative, Gast bei Reiner Wein

Simon Sonnenberg ist 30 Jahre alt, kommt aus Augsburg und hat Wirtschafts- und Sozialwissenschaften studiert.

Nach Stationen als Vertriebs- und Kampagnenleiter in einer Münchener Sportmarketing-Firma und als Gründer eines Social Startup (news.oder.fake), ist er selbstständig in den Bereichen strategische Kommunikation tätig.

Er ist Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit bei Monetative e.V. Der Verein will Geld wieder fairer und nachhaltiger gestalten. Dafür fördert Monetative Forschung, Bildung und Vernetzung rund um das gesellschaftlich bedeutsame Thema Geld. Mehr Informationen auf: monetative.de

Literatur zum Thema Geld

Schulden: Die ersten 5000 Jahre (Debt: The first 5,000 Years)

Autor: David Graeber

Erscheinung: 2011

Inhalt

David Graeber, Ethnologe und Wirtschaftsprofessor an der London School of Economics and Political Science, analysiert in seinem Buch „Schulden: Die ersten 5000 Jahre“ aus einer historischen Perspektive heraus und mit einem Fokus auf die Entstehung von sozialen Auseinandersetzungen, gesellschaftlichen Umwälzungen und Revolutionen die Bedeutung von Schulden. Er kritisiert dabei unterschiedliche ökonomische Konzepte. Das Werk von David Graeber erschien in Deutsch 2012 und wurde im gleichen Jahr mit dem britischen Literaturpreis Bread and Roses Award ausgezeichnet.

Der Mythos vom Geld – die Geschichte der Macht

Autor: Stephan Zarlenga

Erscheinung: 1999

Inhalt

Zarlenga führt den Leser über den Tauschhandel bis zum Euro und zur europäischen Währungsunion. Dabei räumt er en passant mit einem Trugschluss auf. Zarlenga verdeutlicht, dass die wirkliche Macht in einer Gemeinschaft (oder einem Staat) vor allem vom Geld- und Bankensystem ausgeübt wird und eben nicht, wie fälschlicherweise angenommen, von Volksvertretern und Regierungen. Dadurch entsteht eine völlig neue Sicht auf die weitereichenden Entscheidungen der Politik, die Ausgestaltung der repräsentativen Demokratien und die Rolle des angeblichen Souverän.

Weitere Informationen zum Hintergrund

Das Geldsystem ist hochkomplex und für die meisten Menschen nicht verständlich. Zeitgleich erfolgt nahezu keine montetäre, ökonomische Bildung. Umso schwieriger ist es, sinnvolle Politik zu machen und angemessene Finanzmarktregulierungen umzusetzen […] Eine Zusammenstellung von Simon Sonnenberg über die Probleme des heutigen Geld- und Bankensystems.

Monetative e.V. will Geld fairer und nachhaltiger gestalten. Dafür fördert der Verein Forschung, Bildung und Vernetzung rund um das gesellschaftlich bedeutsame Thema Geld. Weitere Informationen über Monetative e.V. finden sich im Flyer (PDF).

Über den Autor

Redaktion

Redaktion von "Reiner Wein", dem politischen Podcast aus Wien.
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5 thoughts on “In der Krise: Geld aus dem Nichts

  1. Die allermeisten Leute haben eben vergessen, wozu Geld eigentlich das ist!
    Es ist ein Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen! Nichts Anderes!!
    Geld ist nur dann was „wert“, wenn ich dafür eine Ware und Dienstleistung bezahlen (tauschen) kann.
    Das heutige „Giralgeld“ wird einfach aus dem NICHTS geschöfft!
    Es stehen schon lange Zeit keine Waren und Dienstleistungen mehr dahinter!
    Das Giralgeld hat einen Wert von NULL!
    Wir, die einfachen Menschen werden belogen und betrogen!!
    Inflation ensteht, wen für eine Ware oder Dienstleistung mehr bezahlt werden muss, weil der Eigentümer bzw. Dienstleister für seine Ware/Dinestleistungen
    nicht mehr soviel Geld erhält, dass er sich wünscht/verdient!

    Das Giralgeldsystem muss am Leben erhalten werden, weil sonst die wirklich „Reichen“ auf einen Schlag erkennen müssten, dass sie nichts mehr an Geld besitzen!. Deshalb investieren dies Leute in GRUND, BODEN, Fabriken!
    Aber nicht in Gold!
    Bei einer Rieseninflation bekommt man für 1 Unze Gold vielleicht 1 Stück Butter. Das hatten wir schon einmal.

    „Bauernspruch“; Es fehlen uns nur noch Perserteppiche für den Kuhstall!
    Gold und Schmuck haben wir schon genug!
    Geld hat jeden Wert verloren! Ist nur ein Filibus zum Zigarren anzünden!

    Den Milliardären fällt es in ihrer Gier sehr schwer, sich von den fetten
    Giralgeld Konten zu trennen.
    Bei einer Geldentwertung 1:1000 wären Milliarden nur noch Millionen!

    Aber: auch für Millionen könnte man sich viele Pleite Firmen kaufen und dann,
    nachdem die normalen Menschen für alles bezahlt haben, umso besser da zu stehen.
    Denn sooo billig gehen Sachwerte nie mehr her! Da wird abgesahnt auf Teufel komm raus.

    (

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