Reiner Wein; Gast: Elisabeth Mayerweck

Elisabeth Mayerweck: Zu den psychischen Folgen der Anti-Corona-Maßnahmen

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Lesezeit:4 Minute, 35 Sekunde

Machen Sie regelmäßig einen Realitätscheck? Wenn nicht, sollten Sie es tun. Diesen Tipp gibt die Klinische Psychologin Elisabeth Mayerweck. Die Vorstellungen von der Welt und die Angst vor dem Unbekannten mit den tatsächlichen Gegebenheiten abzugleichen, hilft, Gefahren und Bedrohungen richtig einzuschätzen und fördert dadurch eine gesunde Psyche. Denn das Leben in Angst ruft seelische Leiden hervor.

Elisabeth Mayerweck – Eine Stimme gegen den Ausnahmezustand ((Quelle: YouTube/Idealism Prevails)

Durch die Anti-Corona-Maßnahmen, die die Regierungen der Bevölkerung verordnen und angetrieben vom medialen Trommelfeuer über den Tod durch das Virus, nehmen Depression und Angststörungen zu. Das ist kein Zustand, meint Mayerweck und spricht beim Podcast Reiner Wein Klartext.

Eine Stimme gegen den Ausnahmezustand

Elisabeth Mayerweck ist eine Stimme gegen den Ausnahmezustand. Sie erläutert zu Beginn der Sendung, wie sich ihre Tätigkeit von der eines Psychiaters unterscheidet. Vereinfach gesagt: Die einen dürfen Pillen verschreiben, um die Seele zu reparieren, die anderen dürfen es nicht. Beiden Professionen ist gemein, dass der Mensch und seine psychische Befindlichkeit im Mittelpunkt stehen sollen.

Generalisierte Angststörungen, bei denen man sich “die schlimmsten Dinge ausmalt”, wie Mayerweck sagt, und Depression sind die häufigsten Formen einer psychischen Störung. Die sind auf dem Vormarsch. Die World Health Organization (WHO) geht davon aus, dass ab 2025 die Depression in ihren unterschiedlichen Erscheinungen das dominierende Krankheitsbild sein wird.

Gunther Sosna, Gastgeber, Reiner Wein Politischer Podcast aus Wien

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Herzlichen Dank, Ihr Gunther Sosna

In einem Essay, das sie auf der Webseite www.keinzustand.at veröffentlichte, beschäftigt sich Mayerweck mit den psychologischen Auswirkungen der Maßnahmen, die gegen das Coronavirus ergriffen wurden. Aus ihrer Sicht sind Lockdown, Abstand und Maske eine Katastrophe für die Psyche insbesondere von Kindern. Der Zwang, sich von anderen Menschen fernzuhalten, widerspricht außerdem der menschlichen Natur.

Die Glücksforschung hat festgestellt, dass soziale Kontakte – noch vor Gesundheit und finanziellem Wohlstand – der wichtigste Faktor für persönliches Wohlbefinden sind. Kinder lernen durch Kontakte mit anderen Kindern viel für ihr künftiges Leben. Dazu gehört nicht nur der Umgang miteinander, sondern wie das soziale Gefüge in einer Gesellschaft funktioniert.

Elsabeth Mayerweck über Angst, Einsamkeit und Stress

Wenn Menschen unglücklich sind, wird auch das Immunsystem geschwächt – über das, was einen unglücklich macht, nicht reden zu können, verstärkt die Abwärtsspirale noch. Beispielhaft sind Menschen in Altersheimen zu nennen, die keinen Besuch mehr bekommen, ständig alleine sind und buchstäblich an Einsamkeit sterben. Maßnahmen wie Isolation und Abschirmung, um die Hochbetagten vor einer Infektion zu schützen, sind daher mehr als fraglich. Nicht nur deshalb fordert Mayerweck, dass es jedem alten Menschen selbst überlassen werden soll, ob er sich dem Risiko des Virus aussetzt, wenn er dafür weiterhin Sozialkontakte pflegen kann.

Die Angststrategie der Regierungen (unter anderem Kindern einzureden, sie könnten schuldig am Tod der Großeltern sein) hält sie für mehr als zweifelhaft, auch deshalb, weil die ständige “Angstmacherei” kurz- und langfristige negative Auswirkungen auf die Psyche hat.

Menschen, deren Existenz durch die Coronakrise bedroht ist, sind chronischem Stress ausgesetzt; es gibt keine Möglichkeit der Entspannung, weil die Sorgen allgegenwärtig sind. Es sei bezeichnend, dass die Regierung auf die Warnsignale aus den Kinderpsychiatrien nicht reagiert. Diese sind nicht nur in Wien überfüllt.

Die Gesichter der anderen

Hochproblematisch sei auch, dass es für die Maßnahmen kein Ablaufdatum gibt beziehungsweise, dass dieses mit Formeln wie “Die nächsten Wochen sind die entscheidenden …” immer wieder verschoben wird. Wenn man ein bestimmtes soziales Verhalten über einen längeren Zeitraum nicht ausüben darf, dann trainiert man es sich ab. Dies kann künftig zu großen Problemen im sozialen Gefüge führen.

Die laufenden Redefinitionen positiven sozialen Verhaltens – “Wenn du deine Oma liebst, dann besuchst du sie jetzt nicht und umarmst niemanden” – führen dazu, dass sich immer schwerer getan wird, das eigene Gespür mit den Vorschriften in Einklang zu bringen. Werden eigene Bedürfnisse außerdem verleugnet, dann entsteht sehr oft Selbsthass, der häufig auch nach außen projiziert wird – zumeist auf jene, die diese Bedürfnisse schon wieder ausleben dürfen.

Menschen schätzen andere Menschen über deren Gestik und Mimik ein, auch um einschätzen zu können, um der Gegenüber wohlgesonnen ist oder nicht. Diese Wahrnehmung fällt durch das Tragen einer Maske komplett weg, führt zu Verunsicherung und verursacht ebenfalls Angst und Stress.

Es sei erschreckend, sagt Elisabeth Mayerweck, wie obrigkeitshörig Schuldirektoren und Lehrer die verordneten Maßnahmen der Regierung umsetzen, ohne sich das vorliegende Datenmaterial selbstreflektiert anzusehen. Denn Maskenpflicht sei gerade für Kinder nicht argumentierbar.

… die Angst vor dem Tod

Mayerweck kritisiert zudem die Ignoranz gegenüber Studien, die Zweifel am Narrativ aufkommen lassen. Eine Studie aus Wuhan, bei der über zehn Millionen Menschen erfasst wurden, hätte gezeigt, dass es bei Atemwegserkrankungen keine asymptomatisch Erkrankten gibt. Würde dies bedacht, sagt Mayerweck, wären sehr viele der getroffenen Maßnahmen sinnlos, so zum Beispiel die Maskenpflicht für Menschen, die nicht erkrankt sind.

Die Auseinandersetzung mit und die übertriebene Angst vor dem Tod in Bezug auf Corona (nur 0,05 % der erwerbstätigen Bevölkerung sterben an Covid-19), die Versachlichung des Menschen und die gefängnisähnlichen Einschränkungen sind weitere Themen des Gesprächs bei Reiner Wein.

Über unseren Gast

Reiner Wein Politischer Podcast Wien; Gast: Elisabeth Mayerweck

Elisabeth Mayerweck ist Klinische Psychologin aus Niederösterreich. Sie studierte Humanmedizin, absolvierte ein Diplomstudium in Psychologie und machte anschließend eine Fachausbildung zur Klinischen Psychologin.

Mayerweck arbeitet vor allem mit Einzelpersonen im Jugend- und Erwachsenenalter und behandelt Menschen mit Depressionen, Belastungs- und Anpassungsstörungen, Angst- und Zwangsstörungen und Panikstörungen. Sie engagiert sich gesellschaftspolitisch und tritt für eine Aufhebung der Anti-Corona-Maßnahmen ein.

Mehr Informationen finden sich auf ihrer Homepage.

Fotos und Video: Idealism Previals und Reiner Wein

Über den Autor

Redaktion

Redaktion von "Reiner Wein", dem politischen Podcast aus Wien.
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